Die „Runische Textgrammatik und Pragmatik“ (2020–2025) widmet sich der Form und Funktion der runischen Texte, der Beschreibung ihrer kommunikativen Funktionen sowie den Veränderungen im Gebrauch der Runenschrift aus sozial- und kulturhistorischer Perspektive. Die Arbeit in diesem Modul wird sich daher auf die Aspekte der Verschriftlichung konzentrieren. Die Erfassung und Beschreibung der Textstrukturen und der Gestaltung des Textraumes stehen dabei ebenso im Mittelpunkt der Untersuchungen wie die kommunikativ-pragmatischen Funktionen dieser Texte und deren Bezüge zu außerrunischen Begleitzeichen.

Die Grundlage der Analysen bilden alle auf den Runendenkmälern absichtlich angebrachten Markierungen: Hierzu zählen neben den in der runischen Graphematik differenzierten runischen und außerrunischen Zeichen auch die begleitenden lateinischen Schriftzeichen. Runische und lateinische Schriftzeichen sind beide durch ihre sprachliche Funktion charakterisiert, sie bilden nach üblichem Verständnis den Text (bzw. die Texte) des Runendenkmals. Außerrunische Zeichen treten zum Zweck der Textgliederung hinzu oder fungieren als Textbegleiter in unterschiedlichen Funktionen.
Im Rahmen der Untersuchungen werden strukturelle, lexikalische und pragmatische Äußerungsmerkmale und ihr möglicher Beitrag zur Bestimmung der Inschriftfunktion, Querverbindungen zwischen Texten aufgrund ihrer formelhaften Struktur, Affinitäten zu bestimmten Textsorten und Kommunikationsbereichen, intertextuelle Beziehungen sowie Verbindungen zu lateinschriftlichen Texttraditionen Berücksichtigung finden.
Die Analysen werden darüber hinaus auch die räumliche Anordnung der Zeichengruppen auf dem Zeichenträger mit einbeziehen sowie die besonderen Eigenschaften und Funktionen des Zeichenträgers selbst.  

Kiel (Projektkoordination)

Dr. Christiane Zimmermann

Akademieprojekt RuneS

Institut für Skandinavistik, Frisisik und Allgemeine Sprachwissenschaft (ISFAS)

- Skandinavistik -

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Leibnizstraße 10, R. 432-433

D-24098 Kiel